Im Jahr 2000 absolvierte Andrea Hermenau ihr Abitur am Gymnasium Tegernsee und gewann im selben Jahr den Kompositionswettbewerb „Mix on the Road“ der Zeitschrift Keyboards. Dieser Preis brachte sie nach Nashville, mit Studiomusikern und dem Produzenten Jim Bonnefond (Kool & the Gang) wurde ihre Eigenkomposition eingespielt.
Von 2001 bis 2006 studierte Hermenau am Richard-Strauss-Konservatorium München Jazzpiano bei Tizian Jost und Jazzgesang bei Karren Edwards und Lisa Wahlandt. Während dieser Zeit war sie Mitglied im Landesjugendjazzorchester Bayern und in der Band Etna, die 2002 den „Landesjugend jazzt“ Wettbewerb Bayern gewann und zwei Alben aufnahm. Zur selben Zeit entstand ihre langjährige Zusammenarbeit mit Harald Rüschenbaum, in dessen Bigband und Quartett „Cosmodrom“ sie spielte. Eine weitere Kooperation entstand mit der Band Frankzone featuring Johannes Enders, die beim Deutschlandfunk eine CD produzierte, als Gewinn des Bundeswettbewerbs „Jugend jazzt“ 2003.
Von 2005 bis 2007 war sie als Perkussionistin am Residenztheater bei dem von Dieter Dorn inszenierten Stück „Die Backchen“ von Euripides engagiert.
Andrea Hermenau studierte Jazz-Komposition bei Prof. Thomas Zoller an der Hochschule in Dresden und schloss 2010 mit Auszeichnung ab. Kurz darauf erschien das Album „Joshua“ (Traumton Records) des Fjoralba Turku Quartetts, hier wirkte sie als Arrangeurin und Pianistin mit. Die während ihres Kompositionsstudiums geschriebene Musik nahm sie mit ihrem eigenen Quartett auf, es entstand das Album „Die Nachtpracht“ (Unit Records, 2013).
Mit der Band „Die Drei Damen“ tourte sie regelmäßig in Deutschland und Europa, auf dem Label Enja sind vier Alben der Gruppe erschienen. Sie spielte Musik für diverse Filme ein, z.B. „Almanya“ und „Die guten Feinde“. Im Frühjahr 2020 war sie mit ihrem Quintett für den BMW Welt Jazz Award nominiert, 2021 erhielt sie den Förderpreis Musik der Stadt München. Ihre Zusammenarbeit mit der Saxophonistin Carolyn Breuer wurde 2021 auf Vinyl dokumentiert. Im April 2023 wurde das Album „Oneironaut“ von Carolyn Breuer und Andrea Hermenau bei dem Label Enja veröffentlicht und für den Preis der dt. Schallplattenkritik nominiert.
© Foto: Sandra Eckhardt