Workshop: 16./17.12.2014
Konzert: 17.12.2014 (Black Box, Gasteig)
Der 6. Internationale Jazz Workshop des Jazz Instituts und Jazz in Concert stehen diesesmal ganz unter dem Motto international erfolgreicher „Jazzgiganten“, die in München leben oder gelebt haben. Diese Arbeitsphase mit Konzerten in der Black Box (17.Dez.) und im großen Konzertsaal, Arcisstraße (19.Dez.) wird zudem der Grundstein für die Neugründung eines Jazzarchivs innerhalb des Jazz Instituts der Hochschule sein. Kompositionen und Arrangements von den Dozenten und „Jazzgiants“ Dusko Goykovich, Joe Haider und Julio Barbosa werden mit Studierenden hierbei analysiert, erarbeitet, aufgeführt und schliesslich archiviert.
Joe Haider (geb. 1936 in Darmstadt) begann bereits mit fünf Jahren das Klavierspiel zu lernen. Im Laufe der Jahre entdeckte er sein Interesse für den Jazz und absolvierte ein Musikstudium am Richard Strauss Konservatorium in München. Auch heute noch tourt er durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Das Jahr 2008 brachte eine neue Bandgründung: CINQ (Claus Reichstaller (trumpet); Tony Lakatos (tenorsax); Joe Haider (piano); Giorgos Antoniou (bass); Keith Copeland (drums)). Mit diesem Quintet tourt er durch Deutschland und die Schweiz. Der Pianist/Arrangeur/Komponist und Dozent Joe Haider wird seine erfolgreiche Karriere weiter fortführen und mit unterschiedlichen Formationen weitere Tourneen absolvieren und Projekte verschiedener Art realisieren. Er ist und bleibt somit ein wertvolles Mitglied der europäischen Jazzgemeinde.
Dusko Goykovich gehört zu den lebenden Legenden des Jazz. Noch immer hat
der in München ansässige Trompeter einen vollen Terminkalender - mit Auftritten in
vielen europäischen Ländern sowie in Japan und Korea.
Seine unverwechselbar melodische Phrasierung und seine erstklassigen Balladen-
Interpretationen auf der offenen und gestopften Trompete und dem Flügelhorn sind
legendär. In Dusko Goykovichs ereignisreicher Biografie spiegelt sich ein halbes
Jahrhundert Jazz-Geschichte. In Bosnien geboren, wurde er in den Fünfzigern in
Deutschland berühmt, war in den Sechzigern Mitglied der US-Big Bands von
Maynard Ferguson und Woody Herman und wurde dann zum Pionier der Balkan-
Jazz-Synthese. Brillant und mit Leichtigkeit wechselt er zwischen Bebop und
Balladen, Bossa und 5/4-Takt
Julio Barbosa stammt aus Rio de Janeiro. Er begann mit 13 Jahren, Trompete zu spielen und studierte später Komposition und Harmonielehre bei Hans-Joachim Koellreutter. Als Mitglied bekannter Big Bands und als Studiomusiker konnte er sich schon früh einen Namen als Trompeter, Komponist und Arrangeur machen. So arbeitete er u.a. mit Erlon Chaves, Moacir Santos, Gilberto Gil, Sérgio Mendes, Raul de Souza, Eumir Deodato, Paulo Moura, Flora Purim und Airto Moreira zusammen. Europa lernte er als Musical Director namhafter brasilianischer Shows kennen – und blieb als Mitglied des Orchesters Max Greger. Mit der Gründung seiner eigenen Bands widmete er sich wieder mehr der Komposition. Julio Barbosa ist heute ein Vertreter der neueren brasilianischen Musik. In seinen Kompositionen präsentiert er die Vielfalt der brasilianischen Rhythmen und Stilrichtungen, versetzt mit Elementen aus Jazz und Fusion. Unterstützt von hervorragenden Musikern der deutschen und brasilianischen Jazz-Szene vermittelt er die brasilianische Musik als ein sehr lebendiges Medium, das eine Fülle unterschiedlicher Aspekte und Nuancen vereint und sich ständig weiterentwickelt.